Einsatz eines variablen ND-Filters in der IPhone-Fotografie
Für die kommende Video-Erstellung mit dem Iphone habe ich mir u. a. einen variablen ND-Filter von Wolffilms zugelegt. Die Videos folgen etwas später, weil derzeit ein wichtiges Datenkabel zum Mikrofon nicht lieferbar ist (Corona lässt auch hier grüßen). Da kann man nichts machen. Ich werde also demnächst damit beginnen und zunächst die Videos mit einer gesonderten Tonspur belegen.
In der Zwischenzeit habe ich mal getestet, ob der variable ND-Filter auch für die „normale Smartphone-Fotografie mit dem Iphone 8 einsetzbar ist. Deshalb habe ich mir das Wolkenspiel am 24.05.2020 als Motiv ausgesucht. Das Smartphone habe ich hierzu auf das Stativ montiert. Dies ist zumindest bei Langzeitbelichtungen besonders wichtig.
Als erstes habe ich die Iphone-8-Kamera im Modus „Foto“ eingesetzt. Auf den „live-Modus“ habe ich bewusst verzichtet. Anschließend kam die Lightroom-Kamera im Modus Langzeitbelichtung mit jeweils 5 Sekunden Belichtungszeit dran. Die Fotos der Lightroom-Kamera sind im „Raw-Modus“ als PNG fotografiert; könnten somit nachträglich in Lightroom bzw. ACR entwickelt werden.
Kein einziges Foto ist bearbeitet, damit ihr Euch einen ungetrübten Eindruck machen könnt. Ich habe aber sämtliche Fotos mittels ACR am Macbook in das WEB-Format mit 1920 x 1280 ppi bei 72ppi Auflösung verkleinert.
Erst wenn Du den Filter vorschaltest siehst Du wie klar die Fotos aus dem Iphone 8 im Original wirken. Der variable ND-Filter wurde nacheinander in die Positionen „minimal“, Stufe 2 und Stufe 4 verdunkelt. Die Bildwirkung durch den ND-Filter wird sehr viel weicher, allerdings verdunkeln sich die Bildabschnitte im Schatten ziemlich schnell in „unsichtbar“. Besonders deutlich wird das bei den Fotos mit der Lightroom-Kamera bei Langzeitbelichtung. Hier habe ich zusätzlich noch die Stufe „maximal“ fotografiert.
Für mich persönlich macht der variable ND-Filter, eingesetzt an der iphone-internen Foto-App ein „weicheres Licht“ und durch jede weitere Abdunkelungsstufe erhält das Foto mehr Tiefe, weil die Wolken stärker betont werden.
Auch bei der Langzeitbelichtung über fünf Sekunden mit der Lightroom-Kamera liefert das Iphone ein knackscharfes Foto! Der statische Bereich ist gestochen scharf, während die Wolken die Bewegung wiedergeben. Im Zusammenspiel mit der App wirken auch hier die Wolken eindrucksvoller; die Bewegung wird hier, zunehmend mit der schrittweisen Abdunkelung, verwaschener und doch stark betont. Jedoch sieht man die schrittweise Verdunkelung der Wolken, bis schließlich bei maximaler Abdunkelung die Belichtungszeit von fünf Sekunden zu kurz wird und deutliche schwarze Flecken entstehen, welche sich nicht mehr durch Bearbeitung retten lassen. Hier bräuchte es eine viel längere Belichtungszeit und die wird zumindest vom IPhone 8 nicht zur Verfügung gestellt.
Um einen abschließenden Eindruck zu bekommen, habe ich für Euch die PNG-Fotos in Camera Raw entwickelt und hier in eine eigene Galerie gepackt. Bei der Entwicklung habe ich die Objektivkorrekturen der Automatik überlassen, sowie die Details bearbeitet. Abschließend habe ich die Grundeinstellungen wie aus dem Screenshot ersichtlich verändert. Diese Grundentwicklung braucht Euch nicht zugefallen und ist kein Grund für irgendwelche Kommentare (ernst gemeinte Verbesserungsvorschläge ausgenommen) - es ist lediglich zu Anschauungszwecken für diesen Beitrag so von mir entwickelt. Weitere Änderungen wurden nicht vorgenommen.
Diesen variablen ND-Filter von Wolffilms gibt es in zwei Größen: einmal mit 37mm Durchmesser für die eigenen Smartphone-Obektive und zum Zweiten mit 62mm Filterdurchmesser. Ich habe mich bewusst für Zweiteren entscheiden, weil dieser auch auf das Z 35 f 1.8 S-Objektiv meiner Nikon Z 7 passt und dort somit auch eingesetzt werden kann.
Für diesen Beitrag kam sogar noch mein Huawei P20pro zum Einsatz. Mit diesem habe ich zwei Making-of-Fotos erstellt. Bei diesen Fotos erkennt ihr die Ausmaße des variablen ND-Filters am IPhone 8. Dieses wird dadurch natürlich deutlich schwerer. Der Filter lässt sich aber sehr leicht transportieren und erst bei Bedarf auf die spezielle Smartphone-Hülle für das IPhone 8 montieren (währenddessen ist er sicher in einer kleinen Tasche aufgehoben). Die Smartphonehüllen von Wolffilms gibt es übrigens für die verschiedensten Smartphone-Modelle. Es passen aber dann ausschließlich Filter oder Zusatzobjektive dieses Herstellers drauf.
NEIN! Ich bekomme seitens der Fa. Wolffilms oder Arktis als Händler keinerlei Unterstützung für diesen Beitrag – auch keinerlei Testmaterial.
Die Namensnennung ist jedoch absolut erforderlich. Wie bereits eingangs erwähnt, werde ich mit diesem Material demnächst in das Thema Videos mit dem Smartphone einsteigen.
Mein Fazit: Sowohl die interne Kamera-App als auch die Kamera von Lightroom liefern beeindruckende klare Fotos, auch bei fünf Sekunden Langzeitbelichtung. Für mich persönlich liefert der ND-Filter, sofern er dezent eingesetzt wird, die weicheren Bilder. Ob man wirklich mit ND-Filter am Smartphone fotografieren möchte, muss jeder für sich entscheiden. Ich werde ihn mit Sicherheit zwischendurch auch für die Smartphone-Fotografie verwenden.
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